Jungfrau, Schwester, Tochter, Dienerin, Mutter, Herrin, Braut. Der Weg der Berufung der Frau nach der hl. Klara von Assisi.

Einleitung               1 Jungfrau              2 Schwester              3 Herrin

4 Tochter            5 Magd            6 Mutter            7 Braut            Schluss


Jungfrau, Schwester, Herrin, Tochter, Magd, Mutter, Braut. Aspekte der Berufung der Frau nach der hl. Klara von Assisi.

Einleitung

Wenn in Deutschland der Name Klara von Assisi genannt wird, treten wahrscheinlich die vielen wertvollen Beiträge der Forschung der letzten 20 Jahre, die sich mit Klara beschäftigten, in das Bewusstsein. Dass ihre Schriften immer noch kostbare Schätze zu bieten haben, stellte ich fest, als ich mich mit den Begriffen der Berufung einer Frau in ihnen beschäftigte. Klara führt wunderbar in die Fülle der Berufung einer Frau ein und begleitet es wie eine gute geistliche Lehrerin. Dabei beschäftigt sie sich mit diesem Thema so intim und tiefgründig, dass der Leser sogar stutzen kann. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, um die Schönheit des Liebens zu beschreiben. Die Welt von heute tut es zwar auch nicht, aber es bleibt leider nur in der Dimension einer bestimmten emotionalen Befriedigung, die sie für die vollkommene Erfüllung der Sehnsucht nach Liebe und des gegenseitigen Sich-Schenkens ausgibt. Vertiefen wir uns nun gemeinsam in die Gedanken der hl. Klara...

Berufung? Jesus!

"Ihn meine ich, dessen Schönheit Sonne und Mond bewundern, dessen Belohnungen in ihrer Köstlichkeit und Größe ohne Ende sind." (3KlBr 16)

Unter all dem Reichtum, der die junge adelige Klara umgibt, findet sie in ihrem Herzen eine Perle, die kostbarer ist als alles andere: Jesus.

Um jeden Menschen für sich zu gewinnen und ihm ein Freund zu sein, hat Jesus alles verlassen, was er als Gott hatte: Macht, Glück, Unsterblichkeit. Mit dem Weg von oben nach unten ermöglicht er es dem Menschen, den er in seiner Not antrifft, dorthin zurück zu gelangen, wo er vorher war. Jesus will seine Seligkeit teilen. Klara entdeckt diese Vorliebe von Jesus, sie kontempliert sie und antwortet auf Jesu Liebe mit ihrer Liebe.

Am Palmsonntag im Jahre 1212 verlässt sie das Elternhaus und wird eine Arme unter den Armen, reich aber in Jesus, den sie nun ausstrahlt. Weil sie jetzt mit ihm unterwegs ist, weil sie ihn in sich mit Liebe trägt, weil er das Ziel und der Inhalt ihres Lebens ist, teilt sie ihn und schenkt ihn der Welt. Jesus kann so mit ihrer Hilfe weiterhin in die Welt kommen und die Menschen aus ihren Nöten zu sich heben, ihnen sein Glück, seine Seligkeit schon hier auf dieser Erde mitteilen.

"Ich halte dich für eine Helferin Gottes slebst und für eine Stütze der fallenden Glieder seines unaussprechlichen leibes (-der hl. Kirche)" , schreibt Klara weiter an Agnes von Prag (3KlBr 8).

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


1. Jungfrau

Die hl. Agnes von Prag, die von der hl. Klara geistlich begleitet wird, konnte eine würdige Kaiserin werden, die Ehefrau eines erhabenen und berühmten Kaisers, wie es ihrer Hoheit geziemt hätte (vgl. 1KlBr 5). Klara sagt damit aus, dass auch dieser Weg für Agnes ein guter Weg wäre, eine würdige Berufung. Agnes aber entdeckt ein gewisses "mehr" - "einen edleren Bräutigam, den Herrn Jesus Christus, der ihr Jungfrauschaft immer unbefleckt und unversehrt bewahren wird" (1.KlBr 6).

Jedes Mädchen und jede Frau weiß, was für sie die Jungfräulichkeit bedeutet als eine wertvolle Gabe für den auserwählten Ehemann - Bräutigam. Sie weiß es, obwohl die heutige Gesellschaft die Jungfräulichkeit für etwas hält, was der Frau zu einem erfüllten Leben im Wege steht. Sie weiß es innerlich, sie weiß es in der Tiefe ihres Seins. Wenn also Agnes einen Bräutigam kennt, der diese Gabe nicht zerstört, nicht "konsumiert", betritt sie einen Weg, auf dem sie immer in diesem Zustand der Gabe, des Geheimnisses, des Versprechens von etwas Wunderbaren, bleiben kann. Es ist eine Hingabe, die nicht nach einigen Minuten vergeht. Es ist ein Sich-hingeben in einer immerwährenden Sehnsucht.

"Seine Macht ist stärker, seine edle Art erhabener, sein Aussehen schöner, seine Liebe holder und alle seine Anmut feiner. Von seinen Umarmungen seid Ihr schon umfangen... Und ganz hat er Euch umgeben mit leuchtenden und funkelnden Edelsteinen und Euch gekrönt mit einer goldenen Krone, dem ausdrücklichen Zeichen seiner Heiligkeit" (1.KlBr 9-11).

Was Klara hier mit Bildern beschreibt, die der böhmischen Prinzessin Agnes nahe sind, kann uns schwer und unverständlich vorkommen. Es ist nicht einfach, solche Würdezeichen anzunehmen. Wir sind es eher gewohnt, uns für wenig wert zu halten und trauen es uns kaum zu, Jesus würdig zu sein, ihn zu erwählen. Es ist nicht leicht, so eine große Liebe anzunehmen. Und dies besonders in einer Situation, wenn ein Mädchen oder eine Frau unangenehme Erlebnisse in dem Bereich der Sexualität durchmachen musste. Einerseits ist hier eine große, ja leidenschaftliche Sehnsucht danach, seiner würdig zu sein, ausreichend "rein" zu sein. Andererseits ist hier ein bitterer Schmerz und das Gefühl der Unwürdigkeit, des Widerns gegen sich selber, Misstrauen gegen die eigenen Gefühle der Liebe. Viel zu viel Frauen verletzen sich selber intim innerlich durch die Verachtung ihres eigenen Frauseins.

Wenn ich aus irgendwelchen Gründen die intime menschliche Liebe verachte - auch meine eigene Fähigkeit zur Fruchtbarkeit mit allem, was dazu gehört - kann mich der Weg des geistlichen Lebens in der Weihe an Gott locken. Es ist sehr wichtig zu forschen, ob dies nicht die Gründe dafür sind, dass ich diesen Lebensweg wählen möchte. Wenn ja, oder teilweise, ist es nötig, diesen Bereich in meinem Leben heilen zu lassen mit Hilfe von einer guten geistlichen oder auch psychotherapeutischen Begleitung. Erst dann kann ich meine Berufung leben mit allen Aspekten des Frauseins. Nur wer fähig ist, die Liebe zu empfangen, kann auch lieben, weil Jesus der ist, der uns als Erster liebt. "Von seinen Umarmungen seid Ihr schon umfangen" (1.KlBr 10).

Was ist eigentlich Jungfräulichkeit?

Die Gabe der Jungfräulichkeit ist nur auf den ersten Blick, nur äußerlich eine physische Sache. Die Jungfräulichkeit ist vor allem die Haltung des Herzens, des Geistes, des Lebens. Wie es möglich ist, im Ordensleben die Dimension der Mutterschaft zu leben (dazu noch später), ist es auch möglich, in der Ehe die Dimension der Jungfräulichkeit zu leben.

Klara hält beide Wege für gut: "Wenn Ihr ihn liebt, seid Ihr keusch, wenn Ihr ihn berührt, werdet Ihr noch reiner, wenn Ihr ihn aufnehmt, bleibt ihr Jungfrau." (1.KlBr 8).

In diesen wunderschönen Versen ist die Erfahrung der Heilung und der Erfüllung mit einbezogen. Oft fragt sich eine junge Frau, die über ihre Berufung nachdenkt: Und darf ich eigentlich Jesus gehören? Bin ich seiner würdig? Darf ich seine Braut werden, auch wenn ich nicht mehr körperlich Jungfrau bin, oder ich Erfahrungen habe, durch die ich in Zweifel komme gegenüber Christus im Bereich der Keuschheit?
Oder sie fragt anders: Wenn ich einen Mann heirate, wähle ich weniger? Verrate ich Jesu Liebe? Lehne ich ihn ab?

Klaras Gedanken im Zitat steigern sich. Sie gehen von einem gewissen entfernten Christus-lieben bis zur Selbsthingabe in der Liebe. Dabei steigert sich aber der Begriff der Jungfräulichkeit nicht nach unten - wie eher erwartet - bis zu ihren Verlust in dem Sich-schenken. Umgekehrt! Je mehr sich eine Seele an Christus hingibt, also je mehr sie ihn empfängt, umso reiner wird sie. Wir können also dies Zitat auch so lesen: "Wenn Ihr ihn liebt, seid Ihr keusch, wenn Ihr ihn berührt, werdet Ihr noch reiner, wenn Ihr ihn aufnehmt, werdet ihr Jungfrau."
Die Jungfräulichkeit ist also keine Heldentat von uns und unser lebenslanger Stolz. In einem gewissen Alter muss sie sich sowieso in Fruchtbarkeit verwandeln in der einen oder anderen Form, sonst wird sie verzerrt, nimmt komische Form an. Jungfräulich werden wir durch Christus. Haben wir keine Furcht davor, ihn zu lieben, er ist das "unbefleckte Lamm, das hinweg nimmt die Sünden der Welt" (4.KlBr 8).

Und zum Schluss ein Wörtchen für die Männer, die sich bis hierhin durchgelesen haben ;-)

Aus dem Brief an die Epheser, 5,20-32: "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat..., So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos" (Ef.25.27).
Ihr habt eine wunderbare Berufung!

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


2. Schwester.

"Lasst uns beten zu Gott für einander; so werden wir, eine der anderen die Last der Liebe tragend, leicht das Gesetz Christi erfüllen." (Klaras Brief an Ermentrudis von Brügge)

Der Begriff "Schwesterlichkeit" gründet bei Klara nicht in den biologischen Beziehungen, sondern in der Weise, wie die gegenseitigen Beziehungen gelebt werden. Sehr oft betont sie das Gebet für einander, wie es ihre Briefe bezeugen.

"Und denke daran, mich und meine Schwestern, ...im innigen Gebet dem Herrn zu empfehlen. Empfiehl uns auch vielmals deinen Schwestern." (2.BrKl 25-26)

Ein weiterer Aspekt des schwesterlichen Lebens ist die gegenseitige Freude.

"Wir sind voll Freude über die Güter des Herrn, die er in dir durch seine Gnade wirkt" (2.BrKl 25)

"Nun schreibe ich deiner Liebe, und ich freue mich mit dir und frohlocke in der Freude des Geistes" (4.BrKl 7)

Klara freut sich am Erfolg ihrer Mitschwester. Hier ist kein Platz für sich Vergleichen, für Neid, für Konkurrenz. Und hier kommen wir zu einem wunderschönen Aspekt der Berufung der Frau: Klara ist eine einmalige Persönlichkeit, die sich ihrer eigenen Gnaden, die sie von Gott empfangen hat bewusst ist. Deshalb ist sie auch fähig, dies bei ihrer Mitschwester zu sehen und sich darüber zu freuen. Offen schreibt sie davon in ihrem ersten Brief:

"Ich habe die Kunde von Eurer Hinwendung zum Ordensleben und den Ruhm Eures heiligen Lebenswandels vernommen, der nicht nur bis zu mir gedrungen ist, sondern nahezu auf der ganzen Welt glanzvoll bekannt ist. Darüber ist mein Herz von Freude erfüllt und von Jubel im Herrn! Und nicht nur ich allein darf darüber jubeln, sondern alle, die im Dienst Jesu Christi stehen oder zu stehen verlangen. " (1.KlA 3-4)

Im geistlichen Leben suchen wir vor allem am Anfang beispielhafte Persönlichkeiten, die uns ermuntern auf unserem Weg. Es können auch unsere Freundinnen sein oder auch Ordensschwestern; Frauen die in der Gegenwart leben. Früher oder später aber merken wir auch das, was zwischen uns unterschiedlich ist. Wenn es die Fähigkeit ist, zu beten, die Hl. Schrift zu verstehen oder die Intensität der Liebe zu Christus und zu den Mitschwestern, oder die Fähigkeit, gut voranzuschreiten im geistlichen Leben, kann es leicht zu einer innerlichen Konfrontation führen, zu einer geistlichen Krise. Die Zweifel an sich selber stellen sich ein, Zweifel über die eigene Frömmigkeit, über die Gerechtigkeit Gottes oder das Maß seiner Liebe zu mir und der anderen Person... Oder auch Zweifel über das Maß der Liebe der Gemeinschaft zu mir und zu der anderen Person. Dieser Weg ist sehr verräterisch, weil er statt der erwähnten Freude, die Klara erlebt, die Entzweiung bringt.

Klara sieht die Unterschiede zwischen den Schwestern, diese abar münden nicht in den Vergleich und die Konkurrenz. Klara findet eine Lösung für diese persönliche Konflikte: Das gegenseitige sich Ergänzen. "Wunderbar ergänzst du, wo ich und die anderen Schwestern in der Nachfolge des armen und demütigen Jesus Christus zurückbleiben." (3.BrKl 4)

Jede von uns ist einzigartig und besonders von Gott geliebt. Gott gibt jeder von uns das Maximum - alles - sich selbst. Unsere Begrenztheit ist auch in seinem Plan unserer Originalität. Deshalb ist es nötig, an dem eigenen Selbstbewustsein aus dieser Perspektive Gottes zu arbeiten, zu lernen sich selber zu lieben wie er mich liebt. Nur so werde ich liebesfähig sein können gegenüber einem anderen Menschen - meiner Schwester. "Liebe deinen Nächsten wie sich selbst." (Mk 12,31)

Klara vertieft die Schwesternschaft aus Blickperspektive Jesu, der in diese Beziehung hinein verbindet. Agnes als die Braut Jesu Christi ist zugleich seine Schwester und Mutter. Weil die Liebe zwischen Klara und Agnes zu Jesus so stark und so entschieden ist, sind sie wie die Hälften einer Seele - oder wie Teile einer und derselben Berufung. (vgl. 4.BrKl 1 "An die Hälfte meiner Seele, den Schrein meiner herzlichen und ganz besonderen Liebe... Agnes...") Ihre Berufung ist eine feste Brücke über die Länder, Kulturunterschiede und die Zeit. Ihre Berufung ist Jesus, wie wir es bereits in der Einführung dieses Artikels festgestellt haben. "Der Herr selbst hat uns… gleichsam als Vorbild, zum Beispiel und Spiegel hingestellt... auch für unsere Schwestern, die er zu dieser Lebensform hinzuberufen wird" (KlTest 19) So nennt Klara in ihrem Testament bereits die Mädchen und Frauen Schwestern, die noch ihre Berufung entdecken werden.

Alle Frauen, die diese Berufung - Jesus - entdecken, sind sich gleich - sind sich Schwestern. Und Klara ist (nur) eine von ihnen.

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


3. Herrin.

Die deutsche Sprache kennt im Alltag nicht den Titel der Frau "Herrin", aber in vielen anderen Sprachen wird eine Frau grundsätzlich so angesprochen. Dieser Titel deutet auf die Würde, die Vornehmheit, es ist eine ehrenvolle Anrede einer Frau. Auch Klara spricht in diesem Sinne die "ehrwürdige... Herrin Agnes, dieTochter des erhabenen und ruhmreichen Königs von Böhmen" (1.BrKl 1) an.

Klara beobachtet sehr aufmerksam die Situation des berufenen Menschen und begleitet ihn auf dem Weg seiner Berufung in ihm natürlicher Weise. Agnes muss nicht ihre Persönlichkeit ändern, ihre Erziehung und ihre Vornehmheit. Sie braucht nur die Richtung zu verändern, ihr Ziel.

Im dritten Brief lesen wir dazu: "In Christus erhrwürdige Herrin Agnes, des berühmten Königs von Böhmen leibliche Schwester, jetzt aber des höchsten Königs des Himmels Schwester und Braut" (3.BrKl 1).

Hier ist eigentlich der Prozess einer Bekehrung erklärt. Sich bekehren bedeutet nicht, sich in einen ganz anderen Menschen umzuwandeln, die eigene Geschichte zu löschen und hinter ihr einen dicken Strich zu machen.

Es bedeutet vielmehr: Alles, was ich bin, wie ich als Mensch geworden bin, was war, als einen Wert im Dienst der Nachfolge Christi zu verstehen. Aus diesem Blickwinkel zeigt sich auch, was überflüssig ist, was bereits seinen Dienst beendet hat oder was nicht mehr passt, was nicht mehr edel ist. Und also wenn zum Titel: "Agnes, die Tochter des böhmischen Königs" Reichtum und Ruhm gehörten, gehört nun natürlicherweise zum Titel: "Agnes, Tochter des Königs des Himmels, ehrwürdige Braut Jesu Christi" die Armut. Weil: "Ein so großer und hervorragender Herr kam in den jungfräulichen Schoß und wollte verachtet, hilflos und arm in der Welt erscheinen..." (1.BrKl 19)

Echter Reichtum und Ehre.

Setzen wir das Zitat fort (1.BrKl 20): "...damit die Menschen, die ganz und gar arm und bedürftig waren und überaus großen Mangel an himmlischer Speise litten, in ihm reich würden durch den Besitz himmlischer Reiche."
(1.BrKl 25): "Das Himmelreich wird einzig und allein den Armen vom Hernn versprochen und geschenkt. Wer nämlich ein irdisch Ding liebt, verliert die Frucht der Liebe." - Das heißt Jesus (vgl. 1.BrKl 19 - Jesus als Frucht in Marias Schoß.)

"Es ist wirklich ein großer und lobenswerter Tausch, das Zeitliche um des Ewigen willen zu verlasesn, Himmlisches für Irdisches zu gewinnen, Hundertfaches für Eines zu bekommen und das selige ewige Leben zu besitzen." (1KlA 30)

"Euch gefiel ja die Geringschätzung der Welt mehr als Ehren, Armut mehr als irdischer Reichtum... und Ihr seid es wert, so möchte ich sagen, Schwester, Braut und Mutter des Sohnes des allerhöchsten Vaters und der glorreichen Jungfrau genannt zu werden." (1KlA 22a.24)

Aus den angegebenen Zitaten erschließt sich, auf welche Weise ein Mensch die Ehre, Erhabenheit empfängt und wie er des Titels "Herr, Herrin" würdig wird. Es ist einzig und allein ein Titel, der aus unserer Würdigkeit als Kinder Gottes kommt. Und da kommt auch unser echtes Selbstbewustsein her.

Klara ist eine sehr selbstbewusste Frau und führt auch Agnes und ihre Schwestern dazu. Selbstbewusst ist sie in der Nachfolge Christi. Als Papst Innozenz IV. versuchte, ihr Besitz aufzuzwingen und sie vom Gelübde der Armut befreien wollte, antwortete sie ihm: "Auf keine Weise möchte ich von der Nachfolge Christi befreit werden." Folglich trat sie in den Hungerstreik, bis der Papst von seinen Versuchen abließ. Ein Mensch, der Christus entschieden nachfolgt in seinen Fußspuren, mit den Schritten der Armut und Demut (vgl. 3BrKl 24) - durch die er sich selber als der Herr des Himmels und der Erde bewies - darf ein ungebrochenes Sebstbewusstsein haben und den gesunden Stolz aufgrund der Überzeugung von der Wahrheit der Verheißungen Gottes, dass er selbst durch uns wirkt. Dieser Stolz ist um 180° unterschieden von dem Stolz, der eitel ist.
Auch Klara unterscheidet es klar: "Wer würde nicht zurückschrecken vor den Nachstellungen des Feindes des Menschengeschlechtes, der mit Hilfe vergänglichen Prunkes und trügerischen Glanzes dasjenige ins Nichts stürzen lassen will, das größer als der Himmel ist?... Allein die gläubige Seele ist des Schöpfers Bleibe und sein (Thron-)Sitz, und dies allein durch die Liebe, die den Gottlosen abgeht." (3BrKl 20)

"Darin täuschen sich gar manche Könige und Königinnen dieser Welt: denn wenn ihr Hochmut auch bis zum Himmel stiege und ihr Haupt die Wolken berührte, so werden sie doch am Ende vergehen wie ein Misthaufen". (3Br.Kl 27)

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


4. Tochter.

"Ihr habt euch auf göttliche Eingebung hin zu Töchtern und Mägden des erhabensten, höchsten Königs, des himmlischen Vaters gemacht und euch dem Heiligen Geiste verlobt, indem ihr das Leben nach der Vollkommenheit des heiligen Evangeliums erwähltet..." (Forma vivendi - Lebensform für Klara und ihre Schwestern vom hl. Franziskus, 1. Vers).

Wer das Ordensleben wählt, wählt die Umwandlung der Bedürfnisse und der Aspekte des menschlichen Lebens in geistliche Werte. Franziskus schreibt diese erste Regel für Klara und ihre Schwester bereits lange nach dem starken Erlebnis, als er auf dem Platz alle seine Kleider seinem Vater zurückgibt und nackt bekennt, dass sein Vater nun der Himmlische ist. Franziskus tritt in die Sohnschaft gegenüber Gott durch entschiedene Nachfolge Christiti und Klara tut später das gleiche. An ihren leiblichen Eltern sehen wir, dass diese auf ein und denselben Schritt ganz unterschiedlich reagieren. Der Vater von Franziskus wird bitter und verliert so seinen Sohn; die Mutter von Klara tritt später selbst in Klaras Gemeinschaft ein und wird so ihre Mitschwester - und Tochter des Himmlischen Vaters durch die Nachfolge Christi.

Für die Eltern ist dieser Schritt meist sehr schwer. Nur selten sind sie fähig diese Umwandlung der Beziehung Sohn/Tochter - Vater/Mutter in einen geistlichen Wert nachzuvollziehen. Für den berufenen Menschen aber gilt: Ich bin weder verantwortlich für die Reaktion meiner Eltern noch trage ich die Schuld dafür. Ihre eigene Reaktion, ihre eigene Entscheidung verursachen, ob sie mich verlieren oder gewinnen. Und wenn sie mich in dem Sinne gewinnen würden, dass ich ihretwegen diesen Weg der Verwandlung nicht gewählt hätte, würden sie mich verlieren - und zwar geistlich.

Die Verwandlung der leiblichen Kinder in die Kinder des Himmlischen Vaters ist manchmal ein langjähriger Prozess. Eine große Hilfe kann für die Eltern eine angemessene geistliche Begleitung sein.

Die Nachahmerin des Himmlischen Vaters.

"Der… Tochter des Königs der Könige, der Magd des Herrn der Herrscher, der würdigsten Braut Christi und daher Königin von höchstem Adel, der Herrin Agnes, sendet Klara... ihren Gruß und den Segenswunsch, sie möge immer in der höchsten Armut leben. Ich sage Dank dem Spender der Gnade... weil er Dich in solchem Maß... geziert und Dir die Auszeichnung solcher Vollkommenheit verliehen hat, dass Du als liebende Nachahmerin des vollkommenen Vaters selbst so vollkommen zu werden verdienst, dass seine Augen an Dir nicht das Geringste an Unvollkommenem erblicken." (vgl. 2 BrKl 1-4)

Der erste Schritt ist getan: Die Annahme der Beziehung Tochter-Himmlischer Vater. Aber wie entsteht diese Beziehung und wie wird sie gelebt? Die Evangelisten, vor allem der hl. Johannes werden nicht müde, zu beschreiben, wie dies bei Jesus war. Jesus bildete als der Sohn mit dem Vater eine vollkommene Einheit. Jesus ist Gott, der als Person auf der Welt lebte. In Jesus ist Gott Mensch geworden. In der Weise, wie er lebte, gab er uns ein klares Beispiel, wie auch wir Gottes Söhne und Töchter werden können. Klara schreibt: "Das ist jene Vollkommenheit, aufgrund derer Dich der König selbst zu sich in das himmlische Brautgemach aufnehmen wird, wo er glorreich auf sternenbekränztem Throne sitzt; denn Du hast den Prunk irdischer Königsherrschaft verschmäht und den Heiratsantrag des Kaisers wenig beachtet. Statt dessen hast Du es unternommen, der heiligsten Armut nachzueifern, und hast Dich im Geist großer Demut und glühendster Liebe an die Fußspuren desjenigen geheftet, dem Du vermählt werden durftest." (2. BrKl 6-7)

Die Schritte der Armut, Demut und Liebe sind die Vollkommenheit des Evangeliums und das Evangelium ist Jesus.

Armut, Demut und Liebe des Himmlischen Vaters.

Beim Lesen der Bibel fällt auf, dass Gott sich dem Menschen immer näher zu erkennen gibt. Aus dem allmächtigen Schöpfer, dem starken und furchtbaren Gott, vor dem der alttestamentliche Mensch Angst hat, wird im Buch Exodus ein Gott, der sein auserwähltes Volk begleitet und mit ihm einen Bund schließt. In der Aufmerksamkeit Gottes stehen vor allem Arme, Waisen und Witwen. Gott wird ein Gott der "kleinen Leute" und tritt für sie ein. In Jesus Christus schließlich wird Gott selber so ein kleiner - Mensch. Gott Vater wird arm, weil er in der Sohnschaft des Sohnes sein Gottsein zurücklässt. Gott Sohn nimmt diese Umwandung in Demut an. Gott - der Heilige Geist schließlich erfüllt dieses Nahen Gottes durch den Akt der Liebe - Gott stirbt für denMenschen am Kreuz, er überwindet die Unterwelt und den Tod durch seine Auferstehung.

Dieser Prozess, konkret und definitiv sichtbar im Leben Jesu Christi zeigt uns, wie wir die Armut, die Demut und die Liebe in unserem Leben verwirklichen - und so unsere Berufung zur Nachfolge Christi - also des Evangeliums erfüllen.

Unsere Armut besteht in unserem Menschsein. Wir sind begrenzt, erfüllen nicht unsere eigenen Ideale, und wir begegnen dem auch bei anderen Menschen. Und auch bei denen im Kloster. Nur zum Teil und auch irgendwie immer von vorn versuchen wir zu leben, was wir leben sollten. Und dies ein ganzes Leben lang. Nur in Demut sind wir fähig, unsere Unvollkommenheit anzunehmen - und gerade durch diese demütige Annahme und immer neue Bereitschaft sind wir auf dem Weg der Vollkommenheit des Evangeliums. Jesus hat nicht die ganze Welt bekehrt. Unter seinem Kreuz blieb nur eine Handvoll seiner Nachfolger - und die Jünger flohen. Der hl. Franziskus sagt am Ende seines Lebens: Brüder, fangen wir endlich an, denn bis jetzt haben wir nichts getan...

Das bekannte Hohelied der Liebe im 1. Kor 13, 1-8 zeigt uns schließlich, wie die Liebe gelebt wird, die die Kraft hat, die Welt zu erlösen. Wenn wir uns in allem durch diese Liebe führen lassen - durch den Heiligen Geist, wenn wir ihr gegenüber offen sind in unserer Armut und Demut und sie alles in unserem Leben durchatmet, bleiben wir Gottes Töchter, Gottes Söhne. "Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes." (Röm 8,14) und es erfüllt uns seine eigene Vollkommenheit, weil wir ihm ähnlich sind: Er selbst ist uns ähnlich geworden in Jesus Christus und in ihm macht er uns sich selber ähnlich in immerwährender, alltäglicher geistlicher Umwandlung.

"Ich sehe, wie Du den im Acker der Welt und der Menschenherzen verborgenen unvergleichlichen Schatz, wodurch alles aus dem Nichts erschaffen ist, mit Demut, Glaubenskraft (Demut) und den Armen der Armut umfängst. Nach meinem Urteil bist Du eine Helferin Gottes selbst; Du richtest die fallenden Glieder seines unaussprechlichen Leibes wieder auf." (3 BrKl 7-8)

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


5. Magd / Dienerin.

In allen ihren Briefen nennt sich Klara in der Grußzeile Dienerin. "Klara, die unwürdige Dienerin Jesu Christi und unnütze Magd der Frauen, die im Kloster San Damiano... leben, in allem Eure ergebene Magd..." (1.BrKl 1)

Dieser Begriff ist keine billige Visitenkarte der Demut. Es ist der Ausdruck eines sehr wichtigen Standpunktes im Dienst am Evangelium - also Christus. Es ist zugleich die Art, wie ein Mensch seine Berufung zur Fülle bringt. Dies geschieht in drei Beziehungen: Durch Dienst, Dienen und Verdienen - gegenüber Gott, gegenüber sich selbst und gegenüber den Nächsten. In ihrem Segen schreibt Klara: "Seid immer Liebhaberinnen Gottes, eurer eigenen Seele und aller eurer Schwestern; und seid stets darauf bedacht zu halten, was ihr dem Herrn versprochen habt." (KlSeg14-15)

Was ist der Dienst?

Klara nennt das ganze Leben in ihrer Berufung Dienst an Jesus Christus. Sie freut sich über die Wahl von Agnes, und das nicht alleine: "Nicht nur ich allein darf darüber jubeln, sondern auch all jene überall, die im Dienst Jesu Christi stehen oder zu stehen verlangen." (1.BrKl 4)

Der Dienst beginnt mit der glühenden Sehnsucht nach Christus: "Werdet stark im heiligen Dienst, den Ihr in glühender Sehnsucht zum armen Gekreuzigten begonnen habt!" (1BrKl 13)

Und setzt sich in Ausdauer fort:

"Liebe Gott mit der ganzen Kraft Deines Herzens und Jesus, seinen Sohn, der für uns Sünder gekreuzigt wurde; niemals möge das Andenken an ihn Deinem Geist entschwinden. Bemühe Dich also, stets die Geheimnisse des Kreuzes zu betrachten und die Ängste der Mutter, als sie unter dem Kreuz stand. Bete und wache allezeit! Und das Werk, das Du gut begonnen hast, vollende zielstrebig; und den Dienst, den Du auf Dich genommen hast, erfülle in heiliger Armut und lauterer Demut. Fürchte dich nicht, Tochter: Gott ist treu…" (Ermen 11-15; vgl. auch 2 BrKl 10-14).

Gott diene ich also durch die Nachfolge Christi in den Fußspuren der Armut, Demut und Liebe, wie wir es schon gesehen haben im vorigen Teil des Artikels. "Werdet stark im heiligen Dienst, den Ihr in glühender Sehnsucht zum armen Gekreuzigten begonnen habt! Er hat ja für uns alle das Leiden des Kreuzes auf sich genommen und uns dadurch der Macht des Fürsten der Finsternis entrissen, in der wir wegen der Übertretung des Stammvaters in Banden gefesselt gehalten wurden. Und so hat er uns mit Gott, dem Vater, versöhnt." (1 BrKl 13-14)

Für diesen Dienst verdiene ich ähnlich wie Agnes, "wert zu sein, Schwester, Braut und Mutter des Sohnes des allerhöchsten Vaters und der glorreichen Jungfrau genannt zu werden." (1KlBr 24)

Also nur durch den Dienst dringen wir zu allen anderen Aspekten der Berufung der Frau vor.

Schauen wir uns dieses Thema näher an.

Die Frau wird zur wirklichen Frau im Dienst und wenn auch das gleiche für einen Mann gilt, ist die Art des Dienstes einer Frau anders, ihr entsprechend.

Was ist dieser Dienst? Klara nimmt ihn am Beispiel Mariens, der Mutter Jesu wahr. "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort." Lesen wir in Lk 1,38. Die Frau wird durch ihre offene (empfangsfähige, empfängnisfähige) Einstellung zum Dienst für Gott seine Wohnung. Sie trägt ihn geistlich und geistlich "gebiert" sie ihn auch - bringt ihn in diese Welt. Dies ist die weibliche Art des priesterlichen Dienstes ("Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde…" 1.Pt 2,9)

Meiner eigenen Seele diene ich vor allem durch die Milde: "Aber unser Fleisch ist weder Fleisch aus Erz, noch Felsenkraft unsere Kraft. Im Gegenteil, wir sind gebrechlich und anfällig für allerhand Schwächen. Daher bitte ich Dich, Liebste, dass Du weise und besonnen von jeder unvernünftigen und unmöglichen Strenge der Enthaltsamkeit… Abstand nimmst. Ich bitte Dich im Herrn, dass Du als Lebendige lebendig den Herrn preisest, dem Herrn einen geistigen Gottesdienst darbringst und Dein Opfer stets mit Salz gewürzt sei." (3 KlBr 38.42)

Der Dienst ist also ein Dienst am Leben, ist keine unvernünftige Opferbereitschaft und Opferung - und dies auch aus den frömmsten Beweggründen nicht. Meine Berufung muss zum Guten der Anderen dienen, aber auch mir selber. So verdiene ich das Leben. Wenn mein Dienst eher Schaden bringt, so ist ein ehrliches und wahrhaftiges "Nein" angesagt. Sich selber beizubringen, den Nächsten oder der eigenen Gemeinschaft meine eigenen Grenzen zu akzeptieren ist manchmal eine sehr anspruchsvolle Kunst, weil sich hier verschiedene Erwartungen gegenüber stehen. Schließlich aber sind wir selbst für unsere Berufung verantwortlich und oft genügt nur ein guter Wille, also der einer Frau eigene Standpunkt der Offenheit: "Und wenn sie (die auf göttliche Eingebund hin zu uns kommt und dieses Leben annehmen will) geeignet sein sollte, sage man ihr das Wort des heiligen Evangeliums, dass sie hingehe, all das Ihrige verkaufe und danach trachte, es unter die Armen zu verteilen. Sollte sie das nicht tun können, dann genügt für sie der gute Wille." (RegKl 1,8-9)

Meinen Nächsten diene ich durch das Gebet und durch die Tat. Durch den Dienst gegenseitigen Gebetes "verdienen" wir füreinander Ausdauer, Barmherzigkeit und Erlösung. "Ich beschwöre Euch auch im Herrn, so gut ich vermag, dass Ihr mich, Eure freilich unnütze Magd, und die übrigen Euch ergebenen Schwestern... dem Herrn anempfehlen möget. Mit der Unterstützung Eurer Gebete können wir die Barmherzigkeit Jesu Christi verdienen, um schließlich zusammen mit Euch für würdig befunden zu werden, uns der ewigen Anschauung zu erfreuen." (1 KlBr 33-34)     

Der Dienst des Gebetes ist auch ein Akt der gegenseitigen Liebe und so die Erfüllung des Evangeliums: "Beten wir zu Gott füreinander, wenn wir so gegenseitig die Last der Liebe tragen, erfüllen wir leicht das Gesetz Christi." (Ermen 17)

Durch den Dienst der Tat helfen wir uns gegenseitig in der Berufung und verdienen seine Erfüllung: "Und so, wie Gott uns den seligen Vater Franziskus gegeben hat, dass er uns gründe, pflanze und helfe im Dienste Christi und in dem, was wir dem Herrn und ihm versprochen haben… so lasse ich meine Schwestern, die gegenwärtigen und die zukünftigen, in der Obhut seines Nachfolgers sowie des gesamten Ordens zurück. Sie sollen uns eine Hilfe sein, im Dienste Gottes immer besser voranzuschreiten und vor allem die heiligsten Armut besser zu wahren." (KlTest 48.50-51)

Sehr schön drückt Klara die Früchte des Dienstes an den Vorgesetzten und Untergebenen aus: "Ich bitte auch jene, die den Schwestern gegenüber das Amt (der Äbtissin) hat: Sie möge sich mehr bemühen, aufgrund ihrer Tugenden und eines heiligmäßigen Verhaltens den anderen vorzustehen als nur aufgrund des Amtes, so dass die Schwestern, ermuntert durch ihr Beispiel, ihr nicht so sehr des Amtes wegen als vielmehr aus Liebe gehorchen." (KlTest 61-62) Dies hilft wiederum auch der Äbtissin, die "beim Anblick der gegenseitigen Liebe, Demut und Einmütigkeit jede Last, die ihr aufgrund des Amtes auferlegt ist, leichter trägt und alles Beschwerliche und Bittere sich für sie wegen des heiligen Lebenswandels der Schwestern in Süßigkeit verwandelt." (KlTest 69-70)

Zu diesem erbittet Klara den Segen: "Der himmlische Vater gebe und bestätige Dir im Himmel und auf Erden diesen seinen heiligsten Segen. Auf Erden mehre er an Dir seine Gnaden und Tugenden unter seinen Dienern und Dienerinnen in der streitenden Christenheit; im Himmel erhöhe und ehre er Dich in der triumphierenden Christenheit, beziehungsweise in der Schar seiner Heiligen." (KlSegA 7.8-10)

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


6. Mutter.

Der Begriff "geistliche Mutterschaft" wird oft als eine Alternative zur leiblichen Mutterschaft verstanden. Die Erfahrung der physischen Geburt ist aber für eine Frau auch eine geistliche Erfahrung: Ihr Körper öffnet sich durch das Wirken einer Kraft, die sie selber nicht steuern kann und schenkt der Welt ein neues Leben.

Die hl. Klara schöpft aus den Bildern der physischen Mutterschaft um das Geheimnis der geistlichen zu beschreiben, die begründet ist auf dem Leben in der Jungfräulichkeit. Diese Mutterschaft verwirklicht ich in zwei Richtungen: Gegenüber Jesus Christus und gegenüber den anderen Menschen. "Ihr seid ja Braut, Mutter und Schwester meines Herrn Jesus Christus." (1 KlBr 12) 

Hier haben wir die erste Richtung der geistlichen Mutterschaft: Kraft des Geheimnisses unseres Frauseins Christus zu tragen und ihn in die Welt bringen, "gebären":
"Wie ihn also die glorreiche Jungfrau der Jungfrauen leiblich getragen hat, so kannst auch Du, indem Du ihren Spuren, besonders ihrer Demut und Armut folgst, ihn immerfort geistlich in Deinem keuschen und jungfräulichen Schoß tragen; daran gibt es keinen Zweifel. Du kannst den in Dir halten, von dem Du und alles gehalten wird; Du kannst das schon besitzen, was Du, verglichen mit den übrigen Besitzungen dieser Welt, die vergehen, mit weit größerer Sicherheit besitzen wirst." (3 KlBr 24)

Mit den Schritten der Demut, Armut und in der Liebe kommt die Liebe selbst in uns hinein - Gott in der Gestalt Jesu Christi. Es ist die Phase der Empfängnis. Durch die Nachfolge dieses Weges erfüllt sich unsere Aufgabe, unsere Berufung zur Mutterschaft. Hier sind wir ganz nahe der Heiligsten Dreifaltigkeit, wir bekommen Anteil am Werk Gottes, an der "Berufung Gottes selbst" - an dem Geheimnis der Schöpfung. Wir werden Gott ähnlich, wie wir es bereits in der 4. Folge "Tochter" dieser Serie gesehen haben.

"Denn die Himmel mitsamt den übrigen Geschöpfen vermögen ihren Schöpfer nicht zu fassen, allein die gläubige Seele ist seine Bleibe und sein (Thron)-Sitz, und dies ist sie allein durch die Liebe,… Denn so spricht die Wahrheit selbst: "Wer mich liebt wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen." (3 KlBr 22-23)

Klaras Bild für eine erfolgreich erfüllte Berufung zur Mutterschaft ist Maria, die Mutter Jesu und in ihren Briefen erklärt sie Agnes, wie dies auch für sie möglich ist.

Jede menschliche Seele kann jetzt und hier die Mutter Jesu Christi in der Welt werden. Jesus in seinem Inneren wirken lassen, ihm ein kleines Zimmer sein, wo er weilen kann, wo er nach seinem Willen wirken kann, erfüllt den Anspruch der Berufung der Frau - es kommt die Phase der Schwangerschaft. Und Klara weiß dies bei ihrer Schwester und geistlichen Tochter zu schätzen. Agnes hat durch ihre Wahl beides erworben: Jungfrau und Mutter Jesu Christi zu sein. Wir sehen hier auch zwei Weisen der Fruchtbarkeit: die kontemplative und die aktive. Wer sich durch Gottes Wort erfüllen lässt, wer es in sich trägt (kontempliert, betrachtet), wird es schließlich der Welt schenken in der Verkündigung und im Lebenszeugnis.  

"Liebe… mit ganzer Hingabe…  den Sohn des Allerhöchsten, den die Jungfrau gebar und nach dessen Geburt sie Jungfrau blieb. Seiner so liebenswerten Mutter hange fest an, die einen solchen Sohn geboren hat: Den die Himmel nicht zu fassen vermochten, den hielt sie im verschlossenen Kämmerlein ihres Leibes umfangen und trug ihn im jungfräulichen Schoß. (3 KlBr 15.17-18)

Die zweite Richtung der geistlichen Mutterschaft ist es, den anderen eine Mutter zu sein. Klara bezeichnet sich selbst als eine geistliche Mutter von Agnes und der anderen Schwestern und zugleich nimmt sie das Muttersein von Agnes an als ihre geistliche Tochter.
"Der Herrin Agnes, ihrer liebsten Mutter und unter allen anderen bevorzugten Tochter,… Klara…..." (4 KlBr 1)
"O, Mutter und Tochter,… wenn ich Dir nicht so häufig geschrieben habe, wie Deine Seele und gleichermaßen die meine es gewünscht und ersehnt haben, so wundere Dich nicht, und glaube nicht, dass das Feuer der Liebe weniger innig in der Brust Deiner Mutter brennt." (4 KlBr 4-5)

Auch das Amt der Äbtissin beschreibt Klara als eine Art der geistlichen Mutterschaft. Aus ihren Worten sehen wir, dass in diesen Bereich auch die körperliche Pflege um das Wohl und Gut der anderen gehört.

"Sie (die Schwester im Amt) soll sich den Schwestern gegenüber mit Umsicht und Unterscheidungsgabe verhalten, wie eine gute Mutter gegen ihre Töchter. Besonders soll sie sich bemühen eine jede nach deren Bedürfnis… zu versorgen. Sie sei so gütig und umgänglich, dass alle ihr unbesorgt ihre Nöte offen legen und sich zu jeder Stunde vertrauensvoll an sie wenden können, wo wie es ihnen richtig scheint, sei es in eigener Angelegenheit, sei es für Mitschwestern. " (KlTest 63-66)

Beim hl. Franziskus sehen wir auch etwas Ähnliches: In seiner Regel für die Einsiedeleien schreibt er: "Jene, die für ein intensiveres religiöses Leben in Einsiedeleien verweilen wollen, sollen zu drei oder höchstens zu vier Brüdern sein. Zwei von ihnen sollen die Mütter sein und zwei Söhne oder wenigstens einen haben. Jene beiden, die Mütter sind, sollen das Leben der Martha führen, und die beiden Söhne sollen das Leben der Maria führen." (REins1-2)

Die geistliche Mutterschaft ist eine Berufung, die unser ganzes Frausein erfordert. Zum Schluss dieses Teiles lasse ich Papst Franziskus sprechen, der dies mehr als trefflich ausdrückt in seiner Ansprache an die Ordensschwestern in der Generalaudienz der Oberinnen der Frauengemeinschaften am 8. Mai 2013:

Die Keuschheit um des Himmelreiches willen sei ein kostbares Charisma. Es zeige, dass die Affektivität ihren Platz in der reifen Freiheit habe und Zeichen für die künftige Welt werde, "um immer den Primat Gottes aufleuchten zu lassen". Der Papst mahnte an: "Aber bitte auf fruchtbare Weise!" Die Ordensfrau "ist Mutter, sie muss Mutter sein und keine ‚alte Jungfer’! Entschuldigt mich, wenn ich so spreche, aber diese Mutterschaft, diese Fruchtbarkeit des geweihten Lebens ist wichtig! Diese Freude der geistlichen Fruchtbarkeit möge Euer Sein erfüllen: Seid Mütter, wie die Mutter Maria und die Mutter Kirche. Man kann Maria nicht ohne ihre Mutterschaft verstehen. Ihr seid eine Ikone Mariens und Ikone der Kirche."

Amen. :-)

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


7. Braut.

Klara ist keine weltfremde Asketin und sie erwartet es auch von Agnes nicht. Beide Schwestern kennen die Sehnsucht danach, schön zu sein. Mit Bravour nutzen sie diese Eigenschaft im Dienst ihrer Berufung - im Dienst der Kontemplation Jesu - des Bräutigams.

Zu jeder Braut gehört ein Spiegel. Sie will in ihm ihre eigene Schönheit genießen, sie schmückt sich in den Spiegel blickend, damit sie an ihrem großen Tag vollkommen aussieht, damit sie ihrem Bräutigam sozusagen den "Atem wegnimmt", damit in ihm die Sehnsucht und Liebe noch in einem größeren Maße aufflammt.

Klara als Adelige und Agnes als Königstochter kannten Spiegel. Im 12. Jahrhundert, in dem beide gelebt haben, konnten sich nur reiche Leute einen leisten. Der Spiegel war eine Platte aus poliertem kostbaren Metall, z.B. aus Kupfer. Interessant ist, dass Klara diese Eigenschaft - sich im Spiegel zu betrachten - keineswegs für verwerfungswürdig achtet. Sie sagt Agnes nicht: Wirf den Spiegel weg, es ist ein Werkzeug der Eitelkeit. Umgekehrt - sie sagt ihr: Schaue in den Spiegel! Aber wie wir es schon bei Klara gewohnt sind, sie meint damit keinen Gegenstand. Sie nutzt den Spiegel als eine Metapher, damit sie Agnes den Weg der Kontemplation zeigt. Der Spiegel nämlich ist Jesus selbst.

"Stelle Dein Denken vor den Spiegel der Ewigkeit, stelle Deine Seele in den Abglanz der Herrlichkeit, stelle Dein Herz vor das Bild der göttlichen Wesenheit, und forme Deine ganze Person durch die Beschauung in das Bild seiner Gottheit um, damit Du empfindest, was seine Freunde empfinden, wenn sie die verborgene Süße verkostend, die Gott selbst von Anbeginn für die aufbewahrt hat, die ihn lieben. Beachte nichts von dem, was in dieser trügerischen, unruhigen Welt ihre blinden Liebhaber umgarnt. Liebe jenen mit ganzer Hingabe, der sich um Deiner Liebe willen ganz hingeschenkt hat. Seine Schönheit bewundern Sonne und Mond, seine Belohnungen sind unvergleichlich kostbar und in ihrer Größe ohne Grenzen. Ihn meine ich, den Sohn des Allerhöchsten..." (3.KlBr12-17a) 

Klara unterscheidet drei Bedingungen der Kontemplation - die Konzentration des Denkens (der Gedanken), der Seele (des inneren Raumes) und des Herzens (des Fühlens) - also der ganzen Person. "Forme Deine ganze Person durch die Beschauung in das Bild (= Spiegel)  seiner Gottheit um", das bedeutet: Werde ihm ähnlich, gleich (vgl. Teil "Tochter".)

In ihrem vierten Brief gibt Klara Anweisung, wie diese Umwandlung geschieht. Klara überrascht mit der Einfachheit dieser Schritte!

Wenn wir vor dem Spiegel stehen, sehen wir unser eigenes Gesicht. Hier fängt die Kontemplation an. Das eigene Antlitz im Spiegel, der Jesus Christus ist, zu betrachten.

"In diesen Spiegel schaue täglich, o Königin, Braut Jesu Christi, und spiegle stets in ihm Dein Angesicht, auf dass Du Dich so gänzlich innerlich und äußerlich schmückst und, bekleidet und angetan mit bunter Pracht, Dich mit den Blüten und Gewändern aller Tugenden zierst, wie es sich für eine Tochter und liebste Braut des höchsten Königs gebührt." (4.KlBr 15-17)

Ein gewöhnlicher Spiegel zeigt mein Gesicht verzerrt, verkehrt: Die linke Seite ist "aus dem Blick des Spiegels" die Rechte und umgekehrt. Der Spiegel zeigt mir also nicht mein wahres Antlitz! Er ist nicht echt, nicht korrekt, er ist "verdorben", es zeigt nicht klar, was man sich bei einem Spiegel aus Metall noch besser vorstellen kann. Wenn ich aber mein Gesicht in Jesus betrachte, im Spiegel ohne Makel, ohne Macke, ohne Flecken, sehe ich mein wahres Gesicht - ich sehe mich selber, wie Jesus mich sieht. Ich sehe mich aus dem Blickwinkel der Liebe. Die Kontemplation ist nichts anderes als die Vereinigung in Liebe. Mit dem Blick auf die Liebe - auf Jesus - nehme ich den Blick der Liebe wahr, der in mir die Liebe weckt. Der Blick, die Betrachtung, das Heften des Blickes auf die Liebe und die Antwort meiner Liebe darauf sind die Schritte der Kontemplation nach der hl. Klara. Und durch sie werden wir Bräute Jesu Christ.

"Als dieser Spiegel selbst ans Holz des Kreuzes geheftet wurde, mahnte er die Vorübergehenden an das, was sie erwägen sollten, mit den Worten: "O ihr alle, die ihr des Weges vorüberzieht, habt Acht und seht, ob ein Schmerz ist wie mein Schmerz". Wir sollten ihm, der da ruft und klagt, mit einer Stimme, einem Geist antworten: "Stets werde ich dessen eingedenk sein, und meine Seele wird dahinschwinden in mir". In der Glut dieser Liebe mögest Du immer stärker entbrennen, o Königin des himmlischen Königs!" (4.KlBr 24-27)


Was genau sehen wir im Spiegel - was passiert bei der Kontemplation? Die Antwort kennen wir bereits: Es sind die Schritte der Armut, Demut und Liebe. "Du hast es unternommen, der heiligsten Armut nachzueifern, und hast Dich im Geist großer Demut und glühendster Liebe an die Fußspuren desjenigen geheftet, dem Du vermählt werden durftest." (2.KlBr 7)

Lese folgende Zitate, als ob Du in den Spiegel schauen würdest (probiere an Ort und Stelle die Kontemplation) - was sagen die Zitate über Dich selbst?

"Betrachte die Armut dessen, der in eine Krippe gelegt und in Windeln gehüllt wurde.

O wunderbare Demut, o Staunen erweckende Armut! Der König der Engel, der Herr des Himmels und der Erde wird in eine Krippe gelegt.

In der Mitte des Spiegels betrachte die heilige Demut, die selige Armut, die unzähligen Anstrengungen und Mühen, die er um der Erlösung des Menschengeschlechtes willen auf sich genommen hat.

Am Ende des Spiegels aber versenke Dich schauend in die unaussprechliche Liebe, mit der er am Holz des Kreuzes leiden und an ihm auf die schimpflichste Todesart sterben wollte." (4.KlBr 18-23)

Vereinigung in Liebe.

An dieser Stelle schließt sich der Kreis des ganzen Artikels, der mit der Betrachtung über die Jungfräulichkeit anfing. Eine Jungfrau und eine Braut haben viel Gemeinsames, auch wenn ein Begriff ganz am Anfang des Weges steht  - als Grundlage für alle anderen Schritte - und der zweite Begriff steht am Ende. Stellen wir es uns als einen Kreis vor - das eine ergibt sich aus dem anderen und das letzte geht in das erste über... Die Jungfräulichkeit findet ihre Erfüllung im Sich-schenken, es findet dort seinen Sinn. Auch das Ordensleben hätte keinen Sinn, ohne einen Weg dieser Erfüllung. Ich werde nun über etwas schreiben, was ich "jungfräuliches Lieben" nenne.  Es ist eine so wunderbare Erfahrung, dass ich schließlich ähnlich, wie die hl. Klara einfach aufhören muss mit dem Schreiben, weil keine Worte diese Schönheit beschreiben können.

"Wenn Du darüber hinaus Dich in die Betrachtung seiner unsagbaren Wonnen, seines Reichtums, seiner ewigen Ehren versenkst, mögest Du seufzend vor übergroßer Sehnsucht und Liebe des Herzens rufen: "Ziehe mich dir nach! Wir wollen dem Duft deiner Salben nacheilen, himmlischer Bräutigam!  Ich werde laufen und nicht ermatten, bis du mich in den Weinkeller führst,  bis deine Linke unter meinem Haupte ruht und deine Rechte mich glückselig umfängt, bis du mich küssest mit dem glücklichsten Kuss deines Mundes." (4.KlBr 28-32)

Klara zitiert hier das Hohelied (1,4; 2,4; 2,6; 1,2). Wer sich mit diesem Buch der Bibel bereits befasst hat, ist vielleicht verwundert, dass so ein Text überhaupt in der Bibel steht. Aber ist nicht die Sehnsucht nach der Vereinigung in Liebe eine der tiefsten und wichtigsten Sehnsüchte im Leben überhaupt? Im ersten Teil des Artikels - "Jungfrau" habe ich in den ersten Zeilen erwähnt, dass die Welt heute keine Scheu mehr hat, über die leibliche Liebe zu sprechen. Der Unterschied besteht aber darin, ob man über sie aus der Haltung der Sünde spricht, oder der Haltung der Jungfräulichkeit. Ob man über eine erotische Erfahrung spricht, oder eine mystische. Der Akt der Selbsthingabe in der Liebe ist eine mystische Erfahrung, weil es die Teilhabe am schöpferischen Wirken Gottes ist - an der Potenz. Je nach dem, unter welchen Bedingungen dieser Akt erlebt wird, ist eine Frau entehrt, verletzt, oder es macht aus ihr eine schöne Braut - eine jungfräuliche Braut. In der Beziehung zu Jesus, dem Bräutigam unserer Seelen, macht er sie - mit sich selber beschenkend - rein und wunderschön. Unsere Jungfräulichkeit ist in dieser Beziehung der schönste Akt der Liebe, den es überhaupt gibt.

"Was soll ich noch weiter sagen? Es schweige in der Liebe zu Dir die Zunge des Fleisches, und es spreche die Zunge des Geistes!" (4.KlBr 35)

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen


Schluss.

Das letzte Kapitel möchte ich einem Thema widmen, das hier und da schon flüchtig erschien: Bescheiden und demütig. Und dabei bildet es die ganze Grundlage für die Erfüllung der Berufung der Frau und einen Raum für ihre Verwirklichung. Ich möchte sprechen über die Kirche, deren "Ikone" wir sind" (Papst Fraziskus). Ich möchte über die Kirche sprechen, die Braut des Lammes. Die Kirche wird seit je mit einer Frau verglichen - sie hat also die Eigenschaften einer Frau und auch ihre Berufung. Sie ist uns, den Gläubigen, Schwester, Mutter, sie ist und auch Tochter, weil wir dafür verantwortlich sind, wie sie sich präsentiert; sie ist uns Herrin und Dienerin - in ihrer Entscheidungen und in dem, was sie uns schenkt und vermittelt - Jesus und seine Lehre. Im Grunde können wir den ganzen Artikel noch einmal lesen mit der Vorstellung, dass wir über die Berufung der Kirche lesen. Mach das, wenn Du an der Kirche Zweifel hast. In einer Zeit der Desorientierung, was eigentlich die Kirche ist, in einer Zeit, wo sie in den Medien oft nur als eine verknöcherte Institution dargestellt wird, ist es sehr notwendig, die Kirche so zu sehen, wie sie Jesus sieht. Stellen wir unser Bild der Kirche in diesen Spiegel! Sie ist die Braut des Lammes, der für sie sein Leben hingegeben hat und der sie für ewig liebt. Werden wir Liebhaberinnen derer, die Jesus liebt! Werden wir durch das Leben unserer Berufung der Kirche und uns gegenseitig zu Jungfrauen, Schwestern, Herrinen, Töchtern, Dienerinnen und Müttern. Als Bräute schließlich "singen wir das neue Lied und folgen dem Lamme, wohin es geht" (4.KlBr 3). 

Sr. Veronika Karaffová, osc

Zurück nach oben

Zurück zur Seite Berufen



  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .
  • .