Mit der Rennaisance entwickelt sich die Westzivilisation sehr rasch. Auch im geistlichen Leben ist eine deutliche Spaltung zu merken. Der Adel ist geschwächt, die Frauen gewinnen an Bildung. Die Klöster hören somit auf, die einzige Alternative zur Ehe zu sein.

Das Konzil in Trient vereinigt zum Teil die Klöster, was die Observanz betrifft. Er besteht darauf, weiterhin die Gelübde und die Klausur streng zu halten, erlaubt aber den Klöstern den Besitz. Weiter bestimmt es die Wahl der Äbtissinnen, die Fragen des sakramentalen Lebens und eine kanonische Probe für die Kandidatinnen, die den freien Willen zum Eintritt prüft. Die Postulantin hat ihre Aussteuer mit zu bringen.

Die adelige Witwe Maria Laurentia Longo (1463-1542) gründet in Neapel den Orden der Klarissen-Kapuzinerinnen. Papst Paul III. erlaubt ihr im Jahr 1535 eine Neugründung. Nach drei Jahren nimmt dieses Kloster die Regel Klaras an, die Konstitutionen von Coleta und Teile der Statuten der Kapuziner. Klarissen-Kapuzinerinnen gehören unter den Zweig der Kapuziner, von denen sie ihren Namen bekommen.

Im 16.-17. Jahrhundert überwiegen die Urbanistinnen-Klöster an Zahl. Auch das Protomonastero in Assisi ist keine Ausnahme. In dieser Zeit beeinflussen die Familienklans das Kloster, indem sie den Eintritt ihrer Töchter einfordern: Es ist nämlich eine Ehre, eine Tochter in Santa Chiara zu haben. Dagegen werden die Eintritte den Frauen aus anderen Städten verwehrt.

Die Dekadenz zeigt sich auch in anderen Bereichen; 1630 gibt es dort Schwestern, die sich an dem Leben der Gemeinschaft nicht beteiligen, sie haben persönliche Einkünfte und halten sich nicht an die Bestimmungen des Umgangs mit den Besuchern. Die Äbtissin hat in dieser Zeit zu schwache Autorität, um die Missstände zu beseitigen.

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