Gründungsphase

Mit Gott den Anfang! Mit Gott das Ende! Alles mit Gott! Alles für Gott! 

Dem neuerbauten Klarissenkloster in Paderborn viel Segen vom Herrn! Möge es sein und bleiben ein stiller Ort der Sammlung und Innerlichkeit, ein weihevolles Haus des Gebetes, eine ernste Übungsschule echt christlicher Tugend und Vollkommenheit!

Paderborn, am Fest Mariä Lichtmeß 1929 + Caspar, Bischof von Paderborn.

"Wir haben zwar große Dinge angefangen, aber es sind uns deren noch größere versprochen worden; lasset uns jene halten und nach diesen seufzen!"

Münster Westfalen, 17. Februar 1927

- Mit diesen Worten fängt unsere erste Chronik an.

Unser Kloster, der Himmelfahrt Mariä geweiht, wurde auf einer grünen Wiese gebaut - wer würde das heute glauben? Inzwischen sind wir mit Familienhäusern umgeben und liegen sozusagen mitten in der Stadt. Das ist der Geschichte des ersten Klosters in Assisi nicht unähnlich, da die Schwestern nach dem Tod der hl. Klara vom unsicheren Kloster San Damiano außerhalb der Stadt in ihre schützende Mauer in ein neues Kloster (Protomonasterio) umzogen.

Wie war aber die erste Begegnung der Klarissen mit der Diözese Paderborn? Lassen wir die Chronik selbst erzählen:

"Am 15. August, Fest Mariä Himmelfahrt, gingen die Schwestern zum Hochwürdigsten Herrn Bischof, der sie sehr freundlich empfing und gern die Erlaubnis erteilte, ein Kloster unseres Ordens in Paderborn zu gründen. Da Hochderselbe unsere Ordenstracht noch nicht kannte, fragte er nach einiger Zeit teilnahmsvoll, ob Mutter Äbtissin eine Verletzung am Kinn habe. Als diese erwiderte, so sei es Vorschrift für uns, lächelte er ob seines Irrtums. Als Mutter Äbtissin dann den Wunsch aussprach, die Gründung dem Geheimnisse der Himmelfahrt Mariä zu weihen, entgegnete Seine Bischöfliche Gnaden freudig: "Das ist ja schön, heute ist ja gerade Mariä Himmelfahrt!"

Kurzer Einblick in das Leben der Klarissen-Coletinnen vor dem II. Vaticanum


Die erste Chronik

Verzierung des Ledereinbandes

Die erste Seite des Tagebuches

Die zweite Seite es Tagebuches

Dieses Kreuz war an dem Glockenseil gebunden. Die Glocke meldete Besucher an.

Klausurpforte - Gitter mit Vorhang

Chorgitter. Chor der Schwestern war mit Gitter vom übrigen Teil der Kirche getrennt.

Kleine Öffnung - Kommunionfenster - diente zum Empfang der hl. Kommunion

Blick ins Chor der Klausurschwestern

Blick in den Klausurgarten - und einziger Eingang in den Garten von Draußen. Die Schwester vor der Öffnung ist eine Außenschwester.

Die erste Grabesstätte auf dem Westfriedhof.



Blick auf die Kirche von unserem Refektorium

Blick auf unsere Klausur im oberen Stockwerk

Unsere Klausurkapelle

Beim Gebet des Breviers

Im Waldgarten


Chronik

1921

Pläne zu einer Neugründung im Klarissenkloster Münster

 

1924 28.11.

Erster Spatenstich für den Klosterbau

1925 19.03.

Feierliche Grundsteinlegung durch Pfr. Struck, Herz-Jesu-Gemeinde

1926 01.06.

Einweihung der kleinen Kapelle. - Von diesem Tag an ununterbrochen tägliche Feier der Hl. Messe mit einem Franziskanerpater

1926 19.6.

7 Klausur- und 3 Außenschwestern von Münster beginnen das gemeinsame Klarissenleben in Paderborn.

Ab
1933

Heimarbeit der Schwestern für die Wehrmacht. Das Kloster wird nicht beschlagnahmt.

1945

Aufnahme der Franziskaner und Cellitinnen, deren Kloster zerbombt ist. Unser Kloster hat nur geringe Schäden.

Errichtung einer Suppenküche für die Bevölkerung wäh- rend der Notzeit.

1949

Bau und Einweihung der jetzigen Klosterkirche und des Schwestern-chores

1951

Anbau des Südflügels und Neugestaltung des Pfortenbereiches

Ab
1963

In der Konzilzeit lebendige innere Erneuerung (Spiritualität aus den Quellen, Liturgiereform, Erneuerung der Konstitutionen...)

1968

Letzter Bauabschnitt: Der Kreuzgang wird geschlossen

1973

Beitritt zur neuerrichteten Föderation der deutsch-sprachigen Klarissen

1985

Umfassende Renovierung der Kirche und des Schwesternchores

1990-97

Aufnahme junger Frauen aus Tschechien und der Slowakei, die hier in das Klarissenleben einwachsen. Errichtung eines Klarissenklosters mit Kirche in Brno, welches 1997 eingeweiht wurde. Eine Oberin aus unserem Paderborner Konvent leitet die junge Gemeinschaft.

1998

Die beiden letzten Außenschwestern ziehen in die Klausur. Der Außenschwestern-flügel wird Wohnbereich der Clementiner, der Schüler des ehem. Clemens-Hofbauer-Kollegs in Bad Driburg

2000

Renovierung des Noviziatsflügels

2006

80 Jahre Klarissen in Paderborn

 

 

 

2014

Nach 88 Jahren verlassen wir unser Kloster, weil es nicht mehr der größe und Bedürfnissen der Gemeinschaft entspricht und ziehen nach Salzkotten um, wo wir als Konvent innerhalb des Geländes der Franziskanerinnen leben.